Aus der Praxis – Zehn Tipps für das Schnorcheln mit Haien

by Redaktion | 15. Mai 2015 8:26

Tauchen oder Schnorcheln mit Haien zählt zu den Höhepunkten eines jeden Urlaubs. Dabei darf man eines nicht vergessen: Haie sind keine zahmen Tiere. Wer zu ihnen ins Wasser steigt, sollte daher einige Regeln beachten.

Haie sind Raubfische. Punkt. Und wer mit Maske, Schnorchel und Flossen zu ihnen ins Wasser steigt, nimmt ein gewisses Risiko in Kauf. Anders als Steven Spielberg es in seinem Film „Der weiße Hai“ dargestellt hat, ist der Hai aber auch kein menschenfressendes Ungeheuer. Trotzdem sollten Schnorchler einige Regeln befolgen, wenn sie die Tiere aus nächster Nähe erleben wollen. Die Haischutzorganisation Shark Savers Germany hat in Kooperation mit Hai-Experten zehn Tipps zusammengefasst, die Begegnungen mit Haien sicherer machen sollen.

1. Nicht alleine Schnorcheln
Die Organisation Shark Savers rät, beim Schnorcheln mit einem Partner oder in der Gruppe ins Wasser zu gehen. „Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch viel sicherer“, heißt es dazu.

2. Haiarten identifizieren
Bei einer Hai-Sichtung sollte ein Schnorchler wissen, mit was für einem Hai er es zu tun. „Wenn Du einen Bullenhai, einen Grauen Riffhai, einen Tigerhai oder einen Weißen Hai siehst, ändere langsam Deine Richtung und verlasse das Gebiet“, raten die Experten von Shark Savers. Dies gelte auch bei Kontakten mit Haien, die größer sind als der Schnorchler. Während des Rückzugs sollten die Schnorchel-Partner nah beieinander bleiben und den Hai im Auge behalten.

3. Rundumblick
Haie nähern sich Schwimmern oder Schnorchlern oft von hinten: „Halte daher immer Ausschau nach Haien in Deiner Umgebung“, empfehlen die Shark Savers.

4. Ruhig bleiben
Bei einer Hai-Begegnung sei es wichtig, Ruhe zu bewahren. Schnorchler sollten weiter gleichmäßig schwimmen und Spritzgeräusche sowie unkontrollierte Bewegungen vermeiden.

5. Abstand halten
„Du solltest immer einen Mindestabstand von einigen Metern einhalten“, so der Rat der Experten. An kleine Haie könne man beim Schnorcheln ruhig ein wenig näher heranschwimmen, um sie besser zu sehen. Auf keinen Fall sollten Schnorchler flüchtende Haie verfolgen. Und falls sich der Schnorchler während der Begegnung in einem Engpass befindet, soll er die Ruhe bewahren und dem Hai möglichst viel Raum geben, um an ihm vorbei zu schwimmen.

6. Sichtweiten
Haie können nicht allzu gut sehen. Deshalb sollte das Schnorcheln in trübem Wasser oder in der Nähe von Flussmündungen vermieden werden. Der Shark Savers-Tipp: „Begegnest Du einem Hai bei schlechten Sichtverhältnissen, musst Du das Wasser verlassen. Schwimme langsam und ruhig zur Küste.“

7. Haibewegungen deuten
Bemerkt ein Schnorchler, dass der von ihm am Riff entdeckte Hai nervös reagiert, will dieser möglicherweise sein Territorium verteidigen: Der Hai betrachtet den Schnorchler als Eindringling und setzt dazu an, ihn zu vertreiben. „Es liegt auf der Hand, dass Du dies dann auch umgehend tun solltest“, heißt es dazu bei den Shark Savern.

8. Kreise verstehen
Wenn ein Hai einen Schnorchler umkreist, heißt das nicht, dass er im nächsten Moment zum Angriff übergeht. Möglicherweise ist er einfach neugierig. Also: Ruhe bewahren, nicht schreien oder zappeln und den Hai im Auge behalten. Ist ein Boot in der Nähe, sollte der Schnorchler die Crew mit einem kurzen Signal auf seine Lage aufmerksam machen.

9. Finger weg
Haie sind Wildtiere. Schnorchler sollten die Tiere keinesfalls anfassen oder bedrängen. „Haie verfügen über eine extrem schnelle Reaktionsfähigkeit und können unangenehme Bisse austeilen, wenn sie sich bedroht oder bedrängt fühlen“, warnen die Shark Savers.

10. Hochseehaie erkennen
Auch wenn es in Küstennähe eher unwahrscheinlich ist, einem Hochseehai zu begegnen, sollten Taucher für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Der Shark Savers-Tipp: „Wenn Du einen solchen Hai siehst, verlasse ruhig aber zügig das Wasser. Behalte den Hai dabei immer im Auge. Mit diesen Haien kann man zwar sicher tauchen. Aber als Schnorchler an der Wasseroberfläche könnte man von den Haien leicht als mögliche Beute missverstanden werden.“ (tap)

 

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