Neue Studie – Taucher stören die Ruhe von Fischen an Korallenriffen
Die Anwesenheit von Tauchern an Korallenriffen kann Auswirkungen auf das Verhalten von Meereslebewesen haben – und somit das Ökosystem nachhaltig beeinflussen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie aus den USA.
Tauchgänge an Korallenriffen stören die dort lebenden Fische. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der US-amerikanischen Ohio State University, die jüngst im Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht worden ist. Die Forschergruppe um Benjamin M. Titus hat für die Studie zwei Korallenriffe vor der Küste von Honduras untersucht. Ausgewählt hatten sie ein Riff, das seit Jahrzehnten stark betaucht wird, und eines in einem Meeresschutzgebiet, das bislang für Taucher gesperrt gewesen ist.
Manche Meereslebewesen gewöhnen sich nach Aussage der Wissenschaftler zwar an die Anwesenheit von pressluftatmenden Menschen – aber längst nicht alle. Zu diesem Schluss sind die Forscher bei der Beobachtung von Putzerstationen gekommen. Ihre Eindrücke haben sie bei diversen Tauchgängen gewinnen können, sie hatten aber auch Kameras im Einsatz, um das Fischverhalten aus der Ferne beobachten zu können.
Weitaus zurückhaltender
An den Putzstationen im „Cayos Cochinos“-Schutzgebiet waren die Fische weitaus zurückhaltender, wenn sich Taucher in der Nähe aufhielten. Die Tiere blieben auf Abstand und wagten sich nicht an die Station heran. War jedoch kein Mensch, sondern nur die Kamera im Wasser, ließ sich im Schnitt alle elf Minuten ein Fisch von den Putzergarnelen reinigen. Die Garnelen selbst kannten keine Scheu und näherten sich den Tauchern.
An dem seit mehr als 20 Jahren stark betauchten Riff „Coral View“ nahe der Insel Utila waren auch die Fische an der beobachteten Putzerstation weniger scheu. War ein Taucher anwesend, kam im Schnitt alle 25 Minuten ein Fisch, um sich reinigen zu lassen. Ohne Mensch im Wasser erschienen die Fische allerdings durchschnittlich alle acht Minuten. (tap)
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