Zahnärzte wissen oft zu wenig über Barotraumata bei Tauchern
Zahnärzte sollten mehr über Barotraumata von Tauchern wissen. Offenbar besteht großer Aufklärungsbedarf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Befragt wurden Berufstaucher der französischen Armee.
Für die im Journal der Aerospace Medical Association erschienene Untersuchung sind zwischen März 2011 und July 2014 insgesamt 1317 Berufstaucher der französischen Armee von Fachleuten des Centre for Hyperbaric Medicine and Diving Expertise befragt worden: Mehr als fünf Prozent der Befragten gaben dabei an, bereits einmal ein Zahn-Barotrauma erlebt zu haben. In den meisten Fällen sei es aufgetreten nach einer Beschädigung des Zahns oder nach dem Verlust einer Füllug.
Neun von zehn der Taucher gaben bei der Befragung an, regelmäßig, also einmal pro Jahr, einen Zahnarzt aufzusuchen. Und die meisten Taucher hatten ihrem Zahnarzt gegenüber auch offen angesprochen, dass sie häufig unter sich ändernden Druckverhältnissen arbeiten.
Kaum Hinweise vom Arzt an den Taucher
Umgekehrt hatten nur knapp fünf Prozent aller Zahnärzte ihre Patienten darauf hingewiesen, dass während oder nach bestimmten Behandlungsphasen das Tauchen ausbleiben sollte, und nur rund zwölf Prozent der Ärzte pochten bei ihren Patienten auf eine besondere Behandlung.
Die Autoren der Studie schlussfolgern also nicht nur, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Zahn-Traumata und der zahnmedizinischen Behandlung von Tauchern besteht. Ihre Untersuchung beweist auch, dass hier offenbar noch großer Aufklärungsbedarf besteht. Sie empfehlen, dass Zahnärzten spezielle Inhalte aus dem Bereich „Diving Dentristry“ vermittelt werden. (red)
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