Pioniere des Tauchens, Teil 9 – der Mechanikus Karl Heinrich Klingert
Der Erfinder Karl Heinrich Klingert gilt als Pionier des Tauchens. Das Helmtauchgerät, das er im 18. Jahrhundert baute, war ein Vorläufer auf dem Weg zu moderner Tauchtechnik. In der Tauchgeschichte war seine Erfindung eine kleine Revolution.
Das Talent des 1760 in der Nähe von Breslau geborenen Karl Heinrich Klingert erkannten seine Zeitgenossen früh. Schon im Maria-Magdalenen-Gymnasium fiel seinem Lehrer Johann Friedrich Täsch auf, dass der Junge begabter Mechaniker war. Der Lehrmeister von Klingert stand als sogenannter Mechanikus im Dienst des preußischen Königreichs.
Ausbildung des späteren Tauchpioniers
Karl Heinrich Klingert begann eine sechsjährige Ausbildung in der Werkstatt, die dem Gymnasium angeschlossen war. Nach dem Tod von Johann Friedrich Täsch übernahm sie der spätere Tauchpionier. Hydraulik, chemische Physik und Thermomechanik interessierten den jungen Erfinder zu jener Zeit.
Helmtauchgerät war Umgebungsdruck ausgesetzt

Der Taucheranzug von Karl Heinrich Klingert war ein Meilenstein auf dem Weg zu modernen Helmtauchgeräten. (Foto: Wikipedia)
Im Jahr 1797 setzte er dann einen Meilenstein in der Geschichte des Tauchens. Karl Heinrich Klingert erfand ein Helmtauchgerät, das als Vorläufer moderner Tauchgeräte gilt. Anders als viele seiner Zeitgenossen, die mit Panzertauchgeräten experimentierten, in denen der normale Oberflächendruck herrschen sollte, war sein Taucheranzug dem Umgebungsdruck unter Wasser ausgesetzt.
Taucheranzug mit zwei Schläuchen
Die Erfindung war mit einem Ventil und zwei Schläuchen, den einen zum Einatmen, den anderen zum Ausatmen, ausgestattet. Der Taucheranzug bestand aus Leder und hatte kurze Ärmel. Ringe dichteten das Helmtauchgerät von Karl Heinrich Klingert an Armen und Beinen ab. Der Helm war groß und besaß zwei kleine Sichtscheiben, durch die der Taucher seine Umgebung beobachten konnte.
Baumstamm auf dem Grund der Oder
Um zu demonstrierten, dass seine Apparatur funktionierte, überlegte er sich ein interessantes Experiment. Auf dem Grund des Flusses Oder wurde mit Hilfe von Karl Heinrich Klingert ein Baumstamm zersägt. Den Zweck seiner Erfindung beschrieb der Mechanikus 1797 selbst so: „Eine Tauchermaschine, durch deren Hülfe ein Mensch ohne alle Gefahr Stundenlang unter Wasser bleiben, auf dem Bette des Flusses hergehen, versunkene Körper aufsuchen, Holzstämme durchsägen oder zerhauen kann.“
Tauchermaschine war die bedeutendste Erfindung
Karl Heinrich Klingert war aber nicht nur ein Pionier in der Geschichte des Tauchens. Wie viele Erfinder seiner Zeit war er eine Art „Daniel Düsentrieb“, der auf vielen Bereichen der Wissenschaft aktiv war. So gehen noch der erste Elektromotor und die erste elektrische Uhr auf sein Konto. 1799 baute er bereits einen künstlichen Arm – eine frühe Prothese. Aber seine Tauchermaschine bleibt seine bedeutendste Erfindung. (David Huth)
Die Serie „Pioniere des Tauchens“ erzählt in mehreren Folgen die Geschichte vom Tauchen. Da es Menschen sind, die Geschichte schreiben, greifen die Serien-Teile immer wieder Persönlichkeiten auf. Anhand von ihnen skizziert „Pioniere des Tauchens“ die Wegmarken bis hin zum heutigen Freizeitvergnügen und anspruchsvollem Beruf. Jede Woche Donnerstag erscheint bis zum Ende der Serie ein neuer Teil.
Teile der Serie „Pioniere des Tauchens“
Pioniere des Tauchens, Teil 1 – Versenkte Schiffe und Schwammtaucher
Pioniere des Tauchens, Teil 2 – Aristoteles und Archimedes
Pioniere des Tauchens, Teil 3 – Mittelalter und Renaissance
Pioniere des Tauchens, Teil 4 – Otto von Guericke und der Luftdruck
Pioniere des Tauchens, Teil 5 – Robert Boyle und die Taucherkrankheit
Pioniere des Tauchens, Teil 6 – Guillaume Amontons und das Druck-Experiment
Pioniere des Tauchens, Teil 7 – Edmond Halley und die Taucherglocke
Pioniere des Tauchens, Teil 8 – Der Schatztaucher John Lethbridge
Pioniere des Tauchens, Teil 9 – der Mechanikus Karl Heinrich Klingert
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