Paul Mai war der Kameramann beim Filmprojekt „Abenteuer Nordsee“

Paul Mai war der Kameramann beim Filmprojekt „Abenteuer Nordsee“

Unterwasser-Dreharbeiten in der rauen Nordsee sind für jedes Filmteam eine Herausforderung. Diese Erfahrung hat auch Paul Mai, Kameramann und Taucher, beim Dreh von „Abenteuer Nordsee“ gemacht.

Paul Mai ist Kameramann. Und er ist Taucher. Da liegt es nahe, dass er Beruf und Hobby miteinander verbunden hat. Inzwischen ist der 75-Jährige im Ruhestand. Während seines aktiven Berufslebens hat er an vielen Filmproduktionen mitgearbeitet. Ein Werk, das Paul Mai besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der 2005 erschienene Film „Abenteuer Nordsee“.

Dreharbeiten in der Nordsee sind für jedes Filmteam eine Herausforderung. Die Sicht ist meist trüb, wechselhaftes Wetter kann die beste Planung zunichte machen – und ob sich die Tiere, die im Film gezeigt werden sollen, wirklich blicken lassen, ist alles andere als gewiss. Hinzu kommt, dass die Entscheider beim Fernsehen das Geld nicht unbedingt locker sitzen haben.

Material im Kasten
„Das Budget wird vorher festgelegt, und dann dreht man so lange, wie das Geld reicht“, sagt Mai. „Und wenn der Sender sagt, dass nach 14 Tagen das Material im Kasten sein muss, dann muss nach 14 Tagen alles fertig sein.“

Kameramann Paul Mai bei der Arbeit. (Foto: privat)

Kameramann Paul Mai bei der Arbeit. (Foto: privat)

Angesichts der Widrigkeiten der Nordsee, war den Beteiligten schnell klar, dass bei den Dreharbeiten von „Abenteuer Nordsee“ etwas getrickst werden muss. „Es wäre unmöglich gewesen, komplett im Freiwasser zu drehen“, sagt Mai. Naturaufnahmen seien deutlich schwieriger als Dreharbeiten mit Schauspielern: Fischen könne man schließlich nicht sagen: Du kommst jetzt von rechts, Du kommst von links. „Wir mussten manche Tiere für Aufnahmen ins Aquarium setzen. Natürlich haben wir sie anschließend wieder frei gelassen.“

Oft war Improvisationstalent gefragt
Gedreht wurde vor der Küste Helgolands und in der Biologischen Anstalt auf der Insel. Dort konnte das Filmteam 4000-Liter-Forschungsbecken nutzen, um einzelne Szenen unter kontrollierten Bedingungen zu drehen. Außerdem entstanden Aufnahmen an der niederländischen Oosterschelde und an der Zeeland-Brücke. Oft war Improvisationstalent gefragt. Immer wieder musste Kameramann Paul Mai sagen: „Das geht nicht.“. Und immer wieder bekam er zur Antwort: „Ach, Du machst das schon!“ Und Paul Mai machte es dann. Musste ja klappen. Schließlich stand es so im Drehbuch.

Paul Mai. (Foto: Tobias Appelt)

Paul Mai. (Foto: Tobias Appelt)

Besonders Makroaufnahmen von Pflanzen und Tieren waren eine Herausforderung: Mai hatte sich dazu eine winzige Kamera am Zeigefinger befestigt und bewegte sie durchs Wasser. Das Problem: Die Kamera war so sensibel, dass bereits sein Pulsschlag die Aufnahmen verwackelte. „Ich hab’s dann gemacht wie ein Trockentaucher, der Fußblei nutzt“, sagt Mai. „Mit Bleikügelchen hab ich das Gewicht der Kamera erhöht – und dann konnte ich filmen.“

Science-Fiction und Information
Am Ende hatte das Team die Aufnahmen für „Abenteuer Nordsee“ tatsächlich innerhalb des engen Zeitrahmens im Kasten. Der Film verbindet Science-Fiction-Elemente und Informationen für eine jugendliche Zielgruppe. Erzählt wird die Geschichte eines Wissenschaftlers, der die Unterwasserwelt der Nordsee in einem auf Miniaturgröße geschrumpften U-Boot erkundet. Es ist so klein, dass sogar Seesterne und Hummer zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Auszüge des Films können im Internet angesehen werden. Außerdem gibt es im Netz ein ausführliches „Making-Of“ von „Abenteuer Nordsee“. (tap)

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