Warum Tom Grey ein Buch über das Sidemount-Tauchen geschrieben hat

Warum Tom Grey ein Buch über das Sidemount-Tauchen geschrieben hat

Weil er nach jedem Tauchgang Rückenschmerzen hatte, entdeckte Thomas Grey das Sidemount-Tauchen für sich. Das Wissen, das er sich dabei aneignete, hat er aufgeschrieben. Entstanden ist ein kleines Buch, das er übers Internet vertreibt.

Sidemount-Taucher

Sidemount-Taucher wie Thomas Grey schwören auf die größere Bewegungsfreiheit, die sie unter Wasser genießen. (Foto: Tobias Appelt)

Thomas Grey hat ein Buch geschrieben. Über das Sidemount-Tauchen. Zwei Monate hatte der 46-Jährige daran gearbeitet. Erst schrieb er nur Notizen, aus den Notizen wurden Texte, und am Ende hatte er genügend Material beisammen, um es als kleines Buch zu veröffentlichen. Thomas Grey ist kein Schriftsteller. Er ist ein Mann der Praxis, der seine Erfahrungen mit anderen teilen wollte.

Seinen ersten Sidemount-Tauchgang machte Thomas Grey vor fünf Jahren. Erst kurz zuvor hatte er das Tauchen gelernt. Seine Erkundungstouren in der Unterwasserwelt hatten jedoch stets unangenehme Nachwirkungen: Sein ohnehin lädierter Rücken bereitete ihm nach jedem Tauchgang große Schmerzen. Die schwere 12-Liter-Tauchflasche aus Stahl und der kiloschwere Bleigurt hätten ihm fast den Spaß an dem Sport genommen.

Grey suchte im Internet nach Lösungen. Er fand Fotos von Tauchern, die ihre Flaschen nicht auf dem Rücken, sondern seitlich am Körper trugen. Er dachte, das will ich auch. Stand mit diesem Wunsch aber anfangs ziemlich alleine da.

„Kaum bekannt bei Sporttauchern“
„Damals war das Sidemount-Tauchen kaum bekannt bei normalen Sporttauchern, und das Equipment war nur schwer zu bekommen“, sagt er heute im Rückblick. Also fing Grey an zu experimentieren und baute seine vorhandene Ausrüstung um.

Tom Grey

(Foto: Tobias Appelt)

Aller Anfang war schwer. „Was ich da gebastelt hatte, hat erst gar nicht funktioniert“, sagt Grey. Er benutzte zu lange Gummibänder, um die Tauchflaschen zu fixieren. Im Wasser bekam er die Flaschen nicht in die gewünschte Position. Und die passende Bleimenge und deren Verteilung musste er auch erst herausfinden. Fragen konnte er niemanden, er kannte ja keine anderen Sidemount-Taucher. „Das war anfangs schon recht frustrierend. Aber das Tauchen war anders. Und ich habe sofort gemerkt, dass es meinem Rücken gut tut. Der Schmerz war plötzlich weg.

Experimente mit verschiedenen Tauchflaschen
Im Laufe der Zeit hat Grey seine Ausrüstungskonfiguration immer weiter verbessert. Er hat probiert, wie es sich anfühlt, mit einer einzelnen Flasche zu tauchen, die seitlich an seinem Körper hängt. Dann hat er sich zwei Flaschen umgeschnallt. Außerdem hat er mit Stahlflaschen experimentiert und diese Erfahrungen mit der Benutzung von Alu-Flaschen verglichen.

„Mit der Zeit haben mich immer mehr andere Taucher gefragt, was ich da mache und wie das funktioniert“, sagt Grey. „Und da dachte ich, bevor ich das jetzt ständig erzählen muss, schreibe ich das alles mal auf.“

Sidemount Diving

„Sidemount Diving – Erlebe den Unterschied“, Taschenbuch, 61 Seiten, Verlag: epubli GmbH

Entstanden ist das 61-seitige Buch „Sidemount Diving – Erlebe den Unterschied“. Erhältlich ist es seit Mai 2014 über den Online-Buchhandel. Grey räumt ein, dass darin kaum etwas zu finden sei, das er wirklich erfunden habe. „Aber ich wollte meine Erfahrungen teilen. Und es gab ja kaum deutschsprachige Literatur zu diesem Thema. Das wollte ich ändern.“

Lob und Kritik im Netz
Die Meinungen der Leser gehen auseinander. Manche loben das Werk in den Online-Kommentaren als hilfreichen und informativen Ratgeber („Lange gesucht, endlich gefunden“, „Kurz und knapp mit allen Infos, die man braucht“), andere kritisieren den eher geringen Umfang („Na ja“, „oberflächlich“).

Das Sidemount-Tauchen möchte Grey heute nicht mehr missen. Auf dem Rücken trägt er eine Tauchflasche nur noch, „wenn es gar nicht anders geht“. Er hat sogar einen kleinen Club für Sidemount-Taucher gegründet.

Dass er und seine Mitstreiter zuweilen immer noch als Exoten angesehen werden, ist ihm bewusst. „Aber“, sagt er, „der Boom wird schon noch kommen. Da bin ich mir sicher.“ (Tobias Appelt)

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