Umweltschützer warnen vor Tiersterben am Titicacasee

Umweltschützer warnen vor Tiersterben am Titicacasee

„Dem See droht der biologische Tod“: Umweltschützer beobachten eine großflächige Vergiftung des südamerikanischen Titicacasees. In den vergangenen Tagen seien Hunderte tote Tiere geborgen worden. Besonders gefährdet ist offenbar eine seltene Froschart.

Der in fast 4000 Metern Höhe gelegene Titicacasee in Peru und Bolivien ist nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF in Gefahr. Grund sei eine großflächige Vergiftung durch Blei und Arsen. In den vergangenen Tagen seien Hunderte tote Tiere aus dem zweitgrößten See Südamerikas geborgen worden, berichtet der WWF. Besonders betroffen sei der seltene Titicaca-Riesenfrosch, der mit einem Gewicht von bis zu einem Kilo zu den größten Froscharten der Welt zählt. Ihm drohe die Ausrottung.

„Die Lage ist dramatisch. Der See ist seit Jahren belastet, aber das aktuelle Massensterben hat eine ganz neue Qualität“, warnt Dirk Embert, WWF-Südamerika-Referent. Grund für die starke Belastung sei die ungefilterte Einleitung von Abwässern aus angrenzenden Städten und Bergwerken.

Bau von Kläranlagen gefordert
„Wenn wir nicht gegensteuern, droht dem See der biologische Tod“, sagte Embert. Zur Lösung des Problems fordert der WWF den zügigen Bau von Kläranlagen. „Das Ausmaß der Verschmutzung erlaubt keine weiteren Verzögerungen.“ Noch beschränkten sich die Vergiftungserscheinungen auf den südöstlichen Teil des Sees. Ein Übergreifen auf den gesamten See könne aber nicht ausgeschlossen werden. Neben der Flora und Fauna sei auch die Bevölkerung betroffen, da viele Bewohner der Region vom Fischfang leben.

Aufgrund seiner Lage in fast 4000 Meter Höhe hat der Titicacasee eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Vor allem der niedrige Luftdruck und die geringe Sauerstoffkonzentration haben viele Arten unter einen besonderen Anpassungsdruck gestellt. So lebt der Titicaca-Riesenfrosch ausschließlich unter Wasser, um sich nicht den großen Temperaturschwankungen an Land auszusetzen. Er atmet vor allem über seine Haut, die stark gefaltet ist, um mit einer größeren Fläche mehr Sauerstoff aufnehmen zu können.

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