Verena startet als Tauchlehrerin in ein neues Leben in Thailand
Koffer packen und weg: Der Traum vom Leben unter Palmen lockt viele Europäer ins Ausland. Auch Verena Krahn wird in der Ferne eine ausgedehnte Auszeit nehmen. Die 31-jährige Hamburgerin möchte künftig als Tauchlehrerin in Thailand arbeiten.
Wohl jedem Taucher kommt irgendwann der Gedanke, sein Hobby zum Beruf zu machen. Doch die wenigsten setzen diesen Gedanken später in die Tat um. Verena Krahn hingegen hat sich entschieden. Sie möchte künftig mit Tauchen ihr Geld verdienen. Ende August wird die 31-jährige Hamburgerin in ein Flugzeug steigen, das sie nach Bangkok bringt. Dann fährt sie nach Süden. Zum Golf von Thailand. Auf die Insel Ko Tao. Dort will sie als Tauchlehrerin arbeiten. „Tauchen – das ist das, was mir zur Zeit extrem viel Spaß macht. Aber mir ist auch klar, dass ich das mit Sicherheit nicht ewig machen kann.“
Verenas Start in ihr neues Leben ist keine Kurzschlussreaktion. Es gibt nichts, wovor sie davon läuft. Sie wertet ihren Aufbruch auch nicht als Ausstieg – sondern eher als eine Auszeit, die mehrere Jahre dauern kann. Dass sie nach Thailand geht, hat sie sich gut überlegt. Und sie weiß, was auf sie zukommt. Erst im Juni ist sie von einem längeren Südostasien-Aufenthalt zurückgekehrt.
Aus zehn Tagen wurde ein halbes Jahr
„Eigentlich wollte ich damals eine Weltreise machen“, blickt Verena zurück. Die Tour begann im Juni 2014 Thailand, dann ging es nach Kambodscha, Vietnam, China, Myanmar, Malaysia – und Verena fuhr wieder nach Thailand. „Ich wollte nur für etwa zehn Tage nach Ko Tao, um dort meinen ,Open Water Diver’ und den ,Advanced Open Water’ zu machen“, sagt Verena. „Geblieben bin ich dann aber ein halbes Jahr und hab gleich noch den ,Divemaster’ drangehängt.“
Die Pläne für die Weltreise, die Verena zuvor detailliert ausgearbeitet hatte, legte sie spontan ad acta. Der Reisepass blieb in ihrer Tasche. Australien, Neuseeland und Südamerika strich sie von der Reiseroute. „In Thailand hat es mir einfach zu gut gefallen. Und vom Tauchen war ich von Anfang an total begeistert.“
Wohnung untervermieten, den Job kündigen
Plötzlich erschien es Verena verlockend, nicht wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Als der Heimflug näher rückte, stand ihre Entscheidung schon fest. Sie ließ ihr Tauchequipment auf Koh Tao zurück. Ihre Wohnung in Hamburg würde sie weiter untervermieten, den Job in der Apotheke kündigen – und so schnell wie möglich zurück an den Golf von Thailand kommen. Jetzt steigt bei Verena die Vorfreude. Am Freitag hatte sie ihren letzten Arbeitstag in der Apotheke.
„Erst mal los und dann gucken, wie lange das Geld reicht – und wie lange es Spaß macht“, sagt sie. Bis Ende des Jahres will sie ihre Tauchlehrerausbildung abgeschlossen haben. Sie möchte sie dort absolvieren, wo sie auch bereits als Divemaster gearbeitet hat. „Danach werde ich wohl auf der Insel als Freelancer arbeiten“, sagt sie. Ob es sie dort wohl hält? „Mal sehen. Im neuen Jahr geht die Reiserei auf jeden Fall weiter.“
Landestypische Bezahlung
Dass Verena mit dem Job keine Reichtümer anhäufen wird, ist ihr wohlbewusst. Bezahlt wird in der Branche meist nach Landesstandard. Fixgehälter gibt es selten. Die Höhe des Einkommens richtet sich danach, wie viele Pressluftflaschen ihre Kunden leeratmen.
Sollte es aus irgendwelchen Gründen nichts werden mit dem Traum vom Leben unter Palmen, würde Verena nach Deutschland zurückkehren. Sie hat Pharmazie studiert, einige Jahre als Apothekerin gearbeitet – und sie vermutet, dass es nicht allzu schwierig sein dürfte, später wieder in ihrem alten Beruf Fuß zu fassen. Doch daran möchte sie jetzt noch nicht denken.
Keine Zweifel
„Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass mein Entschluss nach Thailand zu gehen, die richtige Entscheidung gewesen ist.“ (tap)
Verena Krahn wird demnächst aus Thailand in englischer Sprache von ihren Erfahrungen berichten. Sie hat dazu den Blog „Under the Surface“ eingerichtet. Schreiben möchte sie über das Reisen und das Tauchen.
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